Der Bleiburger Ehrenzug und das Terrornetzwerk der Ustaša nach 1945

    (Der Artikel basiert zum Teil auf Angaben von Sicherheitsbehörden.)

    (11.05.2021) Die Kärntner Polizei  tut ja gerne so, als wäre der jährliche Aufmarsch der kroatischen Rechten in Bleiburg/Pliberk erst ein Problem, seitdem Medien, Zivilgesellschaft und Antifaschist*innen darauf hinweisen. Dieser Mär entsprechend hätte die jährliche Ustaša-Feier keine Probleme gemacht. Erst seit 2017 sei überhaupt eine Überwachung durch die Polizei nötig. Davor hätte es gereicht den Gästen der „kroatischen Muttertagsfeier“, wie die Feier behördenintern genannt wird, Parkplätze zuzuweisen und beim Ausfüllen der Nächtigungsscheine zu helfen.

    Diese Darstellung ist falsch: Die Ustaša-Feier in Bleiburg/Pliberk stand seit ihrem Beginn unter Beobachtung von Polizei, Staatsschutz, in- und ausländischen Geheimdiensten. Erstens befürchtete man Probleme auf diplomatischer Ebene mit den Unterzeichnerstaaten des Österreichischen Staatsvertrags und Kritik ausländischer Medien und NS-Opferverbände. Zweitens galt es ganz konkret Mord- und Bombenanschläge und die Ausbreitung faschistischer Propaganda und Gruppen zu verhindern.

    Überwachung der Feiern und Vereine

    Die Überwachung konzentrierte sich dabei zum einen auf die Ustaša-Feier im Mai selbst, zu der noch Feiern und Zusammenkünfte zu anderen Daten, etwa 10. April (Ausrufung des NDH-Staates) oder Allerseelen (Totengedenkfeiern) hinzu kamen. Auch überwachte man die diese Feiern ausrichtenden Vereine und die darin tätigen Personen das ganze Jahr über und interessierte sich für ihre Kontakte zu international agierenden Verbänden und Organisationen.

    Ante Pavelić (1889-1959), Führer des Ustaša-Staates (bis 1945), übt aus dem Exil und über die HOP Kontrolle aus.

    Führerprinzip im Exil

    Verbände und Organisationen der sog. kroatischen Emigration gründeten sich überall dort, wohin ehemaligen Funktionär*innen des NDH-Staates und Ustašen die Flucht gelang. Dazu zählten vor allem Spanien, Australien, Argentinien, Deutschland, die USA, Kanada, Australien, Schweden, Frankreich und Österreich.[1] Solange der ehemalige Führer des NDH-Staates, Ante Pavelić (1889-1959), am Leben war, war einigermaßen unbestritten, wo der Hammer hängt. Pavelić gründete im Exil die HOP (Hrvatski oslobodilački pokret, dt.: Kroatische Befreiungsbewegung), der sich ein Großteil der Exilorganisationen unterordneten oder als lokale Gruppen anschlossen. Das Gros der HOP-Funktionäre waren Funktionäre des NDH-Staates, der NDH-Armee oder/und der Ustaša selbst. Auch die in Österreich aktiven Vereine, zuvorderst der Verein „Bleiburger Ehrenzug“ (PBV, Počasni Bleiburški vod), folgten diesem Nachkriegs-Führerprinzip und ordneten sich der HOP unter. Bis heute sind immer wieder Fahnen, T-Shirts und Banner der HOP während der Ustaša-Feier in Bleiburg/Pliberk zu sehen. Die Kontrolle über die nationalen und regionalen Vereine und Verbände übte die HOP, Pavelić und seine ehemaligen Ustaša-Funktionäre auch über kroatische Dachverbände aus, darunter SOHDE (Središnji odbor hrvatski društava u Europi, Zentralkomitee der kroatischen Vereinigungen in Europa) und, vor allem in der BRD, UHNj (Ujedinjeni Hrvati Njemačke, Bund der vereinigten Kroaten Deutschlands e.V.).[2]

    „...die endgültige Befreiungsaktion.“

    Bei der Gründung des Vereins Velebit, einer der ersten Ustaša-Vereine in Klagenfurt/Celovec und gewissermaßen der Vorgängerverein des Bleiburger Ehrenzugs, wurde das Programm der HOP vorgestellt und das Lob des Ustaša-Führers Pavelić für die Gedenkfeiern in Bleiburg verlesen: „Das Ziel dieser Zusammenarbeit ist die endgültige Befreiungsaktion." und „Die Zahl der Mitglieder beträgt 20.000. Sie sind entschlossen, bis zum Ende für ihre Heimat zu kämpfen.“ Das während der Feier vorgestellte HOP-Programm endete mit dem faschistischen Ustaša-Gruß Za dom spremni [Für die Heimat bereit], Poglavnik [Führer]“[3]

    Die Sicherheitsbehörden beobachten die Feiern genau, übersetzen sogar die Schleifen auf allen Kränzen.

    Mit Pavelić‘ Tod Ende 1959 wurde die Situation unübersichtlicher. Es kam zu Abspaltungen (vor allem der HOP-R, Hrvatski oslobodilački pokret – Reorganizacija, Ausschuss zur Reorganisation der HOP [4]), später auch zu Gründungen neuer Dachorganisationen (HNV, etc.) und vieler kleiner und autonomer Gruppen. Für die Sicherheitsbehörden in Österreich war es schwer diese Veränderungen in Spanien, Argentinien, usw. von Österreich aus nachzuvollziehen. Man tat, was man konnte: Man führte akribisch Listen über die nach Bleiburg/Pliberk angereisten Personen, wer mit wem im Auto fuhr und wer welche Vereinsfunktionen bei Begrüßung oder in Reden anführte. Auch schrieb man die Namen jener Vereine auf, die sich auf den Schleifen der beim Soldatengrab abgelegten Kränze zu erkennen gaben. So kann man dem Bericht von der Feier 1969 entnehmen, dass sich unter den dutzend Kranzspenden auch einer desAusschuss zur Reorganisation der HOP“ befand, gewidmet „den umgekommenen Kämpfern in Bleiburg“.[5] Im Bericht für die Feier im Mai 1970 notierten die Klagenfurter Staatsschützer eine Kranzschleife mit der Aufschrift „Unseren gefallenen Brüdern und Mitkämpfern – HOP Kroatische Heimwehr München“.[6]

     

    Konkurrenz zum Verein „Bleiburger Ehrenzug“

    1970 kam es zu einem Führungsstreit innerhalb der überschaubaren exilkroatischen Gemeinschaft in Kärnten/Koroška. Bei einer Vorbesprechung für die am 10. Mai 1970 geplante Ustaša-Feier wurde zum einen die Teilnahme von Vertretern kroatischer Exil-Parteien und -Verbände hitzig diskutiert. Zweitens stand auch überhaupt in Frage, wer von den in Klagenfurt/Celovec existierenden Vereinen die Feier ausrichten solle. Es setzte sich der eine Ustaša-Verein (Bleiburger Ehrenzug“) gegen den anderen Ustaša-Verein (Landsmannschaft der Kroaten – Matija Gubec unter Obmann und NS-Verbrecher Milivoj Ašner/Georg Aschner durch. Dazu bemerkte die Staatspolizei: Die offensichtlichen Gegensätze zwischen der Landsmannschaft der Kroaten – Matija Gubec und dem Bleiburger Ehrenzug sind darin zu suchen, daß die „Landsmannschaft der Kroaten – Matija Gubec der HSS [Kroatische Bauernpartei, Anm. AK, siehe Link Geschichte] nahesteht, während der Bleiburger Ehrenzug sich der HOP zuwendet.“[7]

    Ein Besucher der Ustaša-Feier mit einem T-Shirt der Organisation "Hrvatski Narodni Otpor, HNO"
    Besucher der Ustaša-Feier mit einem Anstecker der Organisation "Hrvatski Narodni Otpor, HNO"

    Aktivitäten und Verbote in Deutschland

    Besonders nervös blickte man dabei immer in die BRD. Dort waren im Prinzip die gleichen Organisationen wie in Österreich aktiv, vor allem reisten die finanz- und mitgliederstarken Vereine aus Deutschland und ihre Vertreter*innen auch zur jährlichen Feier nach Bleiburg/Pliberk an. Mehrere kroatische Vereine wurden in der BRD im Laufe der Zeit verboten: der deutsche Ableger des HDO (Hrvatski demokratski odbor, Kroatischer Demokratischer Ausschuss) wurde mit 7. September 1967 verboten,[8] wobei dies mit dem Ankauf von Sprengstoff und der Planung von Anschlägen in Jugoslawien begründet wurde. Der deutsche Ableger des HRB (Hrvatsko revolucionarno bratstvo (Kroatische Revolutionäre Bruderschaft) wurde am 24. Juni 1968 verboten[9]. Zehn Jahre später, 1978, wurde auch noch die HNO/Otpor (Hrvatski Narodni Otpor – HNO, teils auch nur: Otpor, Kroatischer Nationaler (bzw. Volks-) Widerstand) verboten sowie die Teilorganisation Drina (Kroatischer Verein Drina e. V.).[10]

    In Österreich beschloss man offenbar ohne Verbot auszukommen, man setzte vielmehr auf Überwachung und Einschüchterung. Die damalige BPD Wien teilte diesbezüglich der viel nervöseren Staatspolizei Folgendes mit: „Es haben jedoch gerade die in der letzten Zeit in der BRD stattgefundenen Vorfälle bewiesen, daß dank der Überwachung der kroatischen und serbischen Emigration in Wien Ausschreitungen dieser Art in Österreich vermieden werden konnten.“[11] Ein Textbuchbeispiel eines Zirkelschluss.

    Promis der internationalen Szene

    Seitens der Sicherheitsbehörden war man sich durchaus bewusst, dass Bleiburg mehr und mehr zum Mekka der internationalen Szene wurde. Man versuchte die Entwicklungen möglichst gut mitzubekommen, übersetzte mit viel Aufwand auch die kroatischen Reden, Einladungen und Berichte. Anzunehmen ist, dass man dabei auch auf die Infos anderer Dienste zurückgriff, jedenfalls der deutschen Kollegen, von denen man Hinweise über die in der BRD aktiven Vereine erhielt. Für eine Allerseelen-Gedenkfeier am 1.11.1969 vermerkte die Staatspolizei, dass „neben einzelnen Kroaten aus Wien, Linz und Salzburg auch Vertreter aus der BRD und Frankreich“ erwartet werden, wobei es auch Zusagen des „Präsidenten der HNO Dr. Branko Jelic und eines gewissen Anton Dosen aus den USA“, wobei man in letzerem „den Vorstand des deutschen Vereines ‚Bund der Vereinten Kroaten e.V.‘“ vermutete. Auch die UHNj (Ujedinjeni Hrvati Njemačke, Bund der vereinigten Kroaten Deutschlands e. V.) stand wegen ihrer Verbindungen zur HOP unter Beobachtung der deutschen Sicherheitsbehörden, da man Anschläge aus dem Umfeld des Vereins befürchtete.

    Die HNO (Hrvatski narodni odbor u Europi, Kroatisches Nationalkomitee in Europa), deren Präsident Jelić an der Feier teilnahm, ist wiederum von der bereits genannten HNO verschieden (odbor, nicht otpor/odpor). Es bleibt unklar, ob den Sicherheitsbehörden bei der Beobachtung der Bleiburger Veranstaltung der Unterschied zwischen den beiden HNOs - die eine terroristisch, rechtsextrem und Ustaša-verherrlichend, die andere nicht-terroristisch aber nicht minder rechtsextrem und Ustaša-verherrlichend - aufgefallen ist. Brank (Branimir) Jelic war ein früher Unterstützer und Mitgründer der Ustaša-Bewegung in Kroatien, bekleidete während dem NDH-Regime aber keinen hohen Rang. Nach 1945 gelang ihm die Flucht in die BRD, wo er durch die Gründung der HNO früh ein Netzwerk aus Unterstützern für die „kroatische Sache“ aufbauen konnte, wobei es ihm sogar gelang, nicht nur Mittel aus der deutschen rechtsextremen Szene zu sammeln, sondern auch staatliche Förderung für „Vertriebene und Flüchtlinge“ abzustauben.[12]

    Auch die Anwesenheit von Funktionär*innen und Mitgliedern der SOHDE (Središnji odbor hrvatski društava u Europi, (in etwa:) Zentralkomitee der kroatischen Vereinigungen in Europa) wurde von den örtlichen Behörden und vom Staatsschutz bemerkt. Die SOHDE war die zentrale Ustaša-Dachorganisation parallel bzw. über der HOP, jedenfalls unter deren und damit Pavelićs Einfluss.[13] So wurde die Anwesenheit von Kränzen mit Schleifen der SOHDE genau dokumentiert.[14] Auch Funktionär*innen bzw. wichtige Mitglieder der SOHDE, wie Katharina Pechtl, standen permanent unter Beobachtung und ihre „Verbindungen zu extremen Ustascha-Vereinigungen im Ausland, hauptsächlich nach Madrid und nach München (Organisationen der HOP, der SOHDE, etc.) [wurde] […] laufend überwacht“.[15] Auch die Abspaltung einer „rein militärischen“ Splittergruppe von der SOHDE bekam man beim Staatsschutz mit und prüfte die Auswirkungen auf die Situation in Österreich.[16]

    Visa-Sperre und kroatischen Kampflieder

    Für die Feier am 10. Mai 1970, der 25. Wiederkehr des für Bleiburg sinnstiftenden historischen Bezugsdatums, befürchtete man seitens der österreichischen Sicherheitsbehörden den Aufmarsch von bis zu 500 Exilkroaten; die jugoslawische Vertretung rotierte und belegte die österreichischen Behörden mit Eingaben. Offenbar fand man eine Lösung für das Problem“, wie sich im Bericht nach der Ustaša-Treffen ablesen lässt: „Der Umstand, daß nur ca. 150 Personen an der Veranstaltung teilgenommen haben, ist dem Vernehmen nach darauf zurückzuführen, daß einem Großteil der in der BRD ansässigen Exilkroaten von den österreichischen Vertretungsbehörden keine Visa ausgestellten wurden und so eine eventuelle politische Demonstration vermieden werden konnte.“[17] Daraus ergibt sich, dass neben den Sicherheitsbehörden auch dem Außenministerium eine Rolle zukam: Abfederung der jugoslawischen Beschwerden einerseits, Anweisung der Visa-Sperre für mehrere hundert BRD-Bürger*innen anderseits. Aber auch die geschrumpfte Veranstaltung verlief keineswegs ruhig: Die Sicherheitsbehörden mussten während der Feier einschreiten um das „Absingen eines kroatischen Kampfliedes“ zu unterbinden. Petar (Pero) Miloš, einen Funktionär des Ustaša-Vereins „Bleiburger Ehrenzugs“, hinderte die Polizei während der Feier „eine Rede mit effektiv politischem Inhalt“ vorzutragen. Alleine daraus ist zu ersehen, dass die Kärntner Polizei schon in den den Siebziegern größte Schwierigkeiten hatte das Kartenhaus der „kirchlichen Veranstaltung“ nicht einstürzen zu lassen.[18]

    „Aufenthalt in Österreich unerwünscht“

    Zur Ustaša-Feier am 9. Mai 1976 war Nikola Čolak, ein in Italien lebender Exilkroate und Herausgeber der „Hrvatska Domovina“, dem Organ der „Hrvatska Pravaske Akcije“ (Kroatische Rechtsaktion), geladen. Am 29. April 1976 erging an sämtliche Sicherheitsdirektionen und Bundespolizeidirektionen die Weisung des BMI, Čolak „in das Verzeichnis jener jugoslawischen Emigranten aufzunehmen, deren Aufenthalt in Österreich unerwünscht ist“, denn es könne „nicht ausgeschlossen werden, dass Colak (sic!) einen Aufenthalt in Österreich für Aktivitäten gegen das derzeitige Regime in Jugoslawien benützt, wodurch die gutnachbarlichen Beziehungen Österreichs zu Jugoslawien gestört werden könnten.“[19] Čolak nahm dann gar nicht an der Ustaša-Feier 1976 teil. Dafür sandte Juraj Krnjević aus dem Exil in den USA einen Kranz mit der Widmung „Ehre den kroatischen Soldaten – Gefallen für die Freiheit – Dr. J. Krnjevic (sic!)“ Den Kranz ließ er Milivoj Ašner (in Österreich dann: Georg Aschner), ehemaliger Ustaša, während dem NDH-Staat Polizeichef von Požega und weltweit gesuchter Kriegsverbrecher, ablegen. Daneben wurde ein Kranz mit Schleife der „HOS Chikago/USA“ (sic!) gebettet, wobei mit dem Bezug auf „HOS“ eine Bezugnahme zur Armee des NDH-Staats hergestellt wurde.[20]

    „Einschleusung kroatischer Extremisten“

    Im Februar 1972 erzeugte die Meldung, dass „25 kroatische Extremisten“ „aus den USA bzw. Kanada“ auf dem Weg nach Europa seien, um nach Jugoslawien zu kommen und Anschläge zu verüben, für Aufregung.[21] Die Warnung kam über amerikanische, kanadische und jugoslawische diplomatische Kanäle, als Hauptquelle galt „die kanadische Polizei“. Die Ausreise wäre „einzeln oder in kleineren Gruppen“ geschehen, Hauptziel BRD und andere europäische Länder, wobei auch gefälschte Dokumente und Pässe zum Einsatz kommen würden. Entsprechend nervös blickte man auf die jährlichen Feiern der Ustaša in Österreich: Jene zur Gründung des faschistischen NDH-Staates am 10. April und jene in Bleiburg/Pliberk Mitte Mai. Die Feier zur Staatsgründung wurde kurzfristig abgesagt, es fand nur eine Messe in Klagenfurt/Celovec mit 90 Besucher*innen statt,[22] in Bleiburg/Pliberk wurden am 14. Mai 1972 zwar Kränze abgelegt, aber Feier fand keine statt.[23] Warum genau die Feier abgesagt wurde ist unbekannt, den Akten lässt sich aber entnehmen, dass die Polizei Druck auf Vertreter des „Bleiburger Ehrenzugs“ machte, etwa durch „Vorladungen“ und „Belehrungen“.

    Der Ustaša-Priester Vilim Cecelja hat neben dem Gedenkstein in Bleiburg/Pliberk eine eigene Statue. Weil er so schön gepredigt hat oder doch weil er hohen Ustaša-Funktionären bei der Flucht geholfen hat?

    Noch eine zweite Infiltration nach Jugoslawien fand 1972 statt, diese gelang auch tatsächlich. Eine Gruppe von Kämpfern, die vor allem aus Australien kamen und sich „Rächer von Bleiburg“ nannte und aus dem Umfeld der Kroatischen Revolutionären Bruderschaft (HRB, Hrvatsko revolucionarno bratstvo) stammten, setzten im Juni 1976 von Österreich auf jugoslawisches Gebiet über. Sie errichteten dafür ein Trainingscamp in der Steiermark und erhielten für die Aktion Unterstützung von Mitgliedern des Ustaša-Vereins „Bleiburger Ehrenzug“. Vor allem die Involvierung von Pero Miloš (teils auch: Peter/Petar Miloš), Ehrenzug-Funktionär ist dabei interessant, da in seinem Namen auch die Gedenksteine in Bleiburg/Pliberk gestiftet sind.[24] Letzte Instruktionen vor dem Angriff erhielten sie von Vilim Cecelja,[25] einem in Salzburg aktiven Priester der über Jahrzehnte die Ustaša-Feier in Bleiburg/Pliberk leitete und gegenüber den Behörden als Ansprechpartner auftrat.[26] Dass er Militärseelsorger der Ustaša-Armee und enger Vertrauter des Ustaša-Führers Pavelić war, zudem 1945 Dutzenden Ustaša-Funktionäre und Kriegsverbrechern zur Flucht verhalf, störte die österreichischen Sicherheitsbehörden dabei nicht.[27]

    Absturz des Flugs JAT-367 (Schweden-Belgrad) nach einem Bombenanschlag "kroatischer Emigranten" am 26. Jänner 1972.

    Internationaler Terror

    In den Jahren 1950 bis 1990 waren rund hundert Anschläge von Ustaša-Nachfolgeorganisationen bzw. von kroatisch-nationalistischen, faschistischen Terrororganisationen zu verzeichnen. Die Aktionen reichten von Bomben- und Mordanschläge bis hin zu Flugzeugentführungen und Trainingscamps als Vorbereitung für den bewaffneten Kampf. Die Aktionen fanden einerseits in Exilländern statt und richteten sich dabei gegen jugoslawische Einrichtungen, Firmen oder Diplomaten. Andererseits wurden die Exilländer auch als Rückzugspunkt verwendet um Waffen und Sprengstoff zu sammeln, Personen zu werben und auszubilden und nach Jugoslawien einzuschleusen, ohne in diesen Ländern selbst aktiv zu werden. Zum Teil konnten die Anschläge konkreten Organisationen oder Gruppen zugeordnet werden, zum Teil handelte es sich auch um lose Zellen von Personen, die in den exil-kroatischen Organisationen entsprechend ideologisch geschult wurden. Als Quellen dafür dienen heute maßgeblich Zeitungsberichte und Geheimdienstunterlagen jener Länder, in denen diese Aktionen durchgeführt wurden: Deutschland, USA, Kanada, Australien, Schweden.

    Für den Umgang in Österreich mit der Ustaša-Feier in Bleiburg/Pliberk ist bemerkenswert, dass man sich der Gefahr, die von dieser Szene ausging, wohl bewusst war, die Feier aber trotzdem stattfinden ließ. Das ist umso erstaunlicher, als Einrichtungen in Österreich relativ früh selbst zum Ziel von kroatischen Terroristen wurden (Graz und Klagenfurt/Celovec 1968, Linz 1971, Wien 1972) und Österreich sogar als Ausgangsbasis für bewaffnete Angriffe auf Jugoslawien diente (1963, 1972). Die gängige Deutung, dernach die österreichische Staatspolizei die hiesigen Vereine und Treffen nicht verbieten wollte um sich die Möglichkeit zur Beobachtung und Informationsgewinnung nicht zu verbauen, ist insofern geschwächt, als die Berichte des österreichischen Geheimdiensts relativ „blind“ sind was die internationale Vernetzung betrifft die in Bleiburg stattfand (und -findet). Den Sicherheitsbehörden, vor allem den örtlichen Dienststellen in Kärnten/Koroška, ist vielmehr zu unterstellen, dass sie die anti-jugoslawischen Aktivitäten vor dem Hintergrund der „eigene Geschichte“ tendenziell befürworteten und sicherlich dem „Bleiburg-Mythos“ selbst anhingen (und bis heute anhängen). Das würde jedenfalls erklären, warum die österreichischen Behörden den seitens der jugoslawischen Vertretungen vorgebrachten Warnungen und Hinweisen kaum Aufmerksamkeit schenkte sondern die faschistischen und paramilitärischen Umtriebe duldeten.

     

    Eine detailierte Liste von Anschlägen kroatischer, terroristischer Organisationen findet sich am Ende des Artikels. Zu den relevantesten Aktionen sind die zwei Flugzeug-Entführungen (1972 Schweden, 1976 New York) bzw. die Flugzeug-Sprengung (1972) zu werten. Spätestens durch diese Eskalation waren die damals aktiven Organisationen am Schirm der jeweiligen Sicherheitsbehörden. Aber auch die Reihe von Bombenanschlägen, Mordanschlägen und Botschaftsstürmungen bzw. Bomben auf Auslandsvertretungen, vor allem in Deutschland und Schweden, führten in den jeweiligen Ländern schnell zu entsprechenden Reaktionen der Sicherheitsbehörden. Die hiesigen Behörden reagierten darauf im Grunde nicht.

    Wegschauen als Kontinuität

    Wenn die Kärntner Polzei also sagt, es gab jahrzehntelang keine Probleme mit der „Kroatischen Muttertagsfeier“ in Bleiburg und den netten alten Herren vom Ustaša-Verein „Bleiburger Ehrenzug“ und man müsse sich erst seit 2017 damit beschäftigen, dann ist das falsch und geschichtsvergessen. Für die Überwachung der Ustaša-Feier im Mai und der sonstigen Veranstaltungen (zu Allerseelen und zur Staatsgründung am 10.April) war immer schon ein großer Personalaufwand nötig, gleiches galt für die Überwachung der verschiedenen Vereine und Verbände durch Befragungen, Spitzel, V-Leute, usw., samt Übersetzungen und Auswertung. Das betraf alle Ebenen, von der lokalen Polizeiinspektion über die BPD in Klagenfurt/Celovec bis hin zum Innenministerium samt Staatspolizei in Wien. Es gab eine handvoll Anschläge aus dem Eck der „kroatischen Emigration“ in Österreich, man befürchtete über Jahre aber, dass sich das zu einer Welle ausweiten könnte und beobachtete das Feld entsprechend.

    Wenngleich die staatspolizeilichen Dokumente immer wieder den Versuch erkennen lassen, die Szene zu fassen und zuzuordnen, die alljährlich in Bleiburg/Pliberk aufmarschiert, so blieb es doch meist beim Versuch. Solange es „ruhig“ blieb, wollte man es gar nicht so genau wissen, wer zu den Feiern aus Nah und Fern kam. Darin ist eine gewisse Kontinuität zu heute auszumachen, wo das Briefing des örtliche Verfassungsschutzes (LVT) kaum über eine Recherche auf Wikipedia und Befragung von V-Leuten hinausgeht.

    Kroatien statt Jugoslawien

    Der Zusammenbruch Jugoslawiens und die Kriege der Neunziger stellten sicherlich eine Zäsur dar. Die Exilorganisationen verschwanden, ebenso die lästigen jugoslawischen Diplomaten mit ihren Memoranden über Anschläge, Waffen- und Sprengstoffhandel. An deren Stelle trat der neue kroatische Staat – mal rechtskonservativ, mal neufaschistisch – der die Feier und das Feld zum extraterritorialen quasi-Nationalheiligtum umbaute. Die örtlichen Behördenvertreter*innen – Bezirkshauptmann Klösch seit 2009 im Amt, LPD-Direktorin Kohlweiß seit 2012 – kennen also nix anderes als Händeschütteln mit kroatischen Kardinälen, Ministern, Regierungschefs und Staatspräsidentin. Da fällt es nicht nur leicht zu übersehen, dass am Gedenkstein einer faschistischen Armee gehuldigt wird, sondern sind auch schnell Bombenanschläge, Waffenschmuggel, Umsturzpläne und Diplomatenmorde vergessen.

    Kroatische Faschisten und Kärntner Polizisten sind sich einig wo der Feind stand: hinter den Karawanken. (Bleiburg/Pliberk 2017)

    Zusammenfassung

    Das Ustaša-Treffen in Bleiburg/Pliberk war und ist eines der zentralen Vernetzungstreffen der kroatischen Faschist*innen. Bleiburg und sein Mythos bildet dabei den ideologischen Bezugspunkt für Anhänger*innen des Ustaša-Staats - egal ob 1960 oder 2021, egal ob in Australien, München oder Paraguay. Der Veranstalter-Verein „Bleiburger Ehrenzug“ war und ist eingebunden in ein internationales Netzwerk ehemaliger Ustaša-Soldaten und -Funktionäre.

    Die österreichischen Behörden steckten über Jahrzehnte viele Aufwand in die Überwachung dieser Feier und Szene. Die heutigen Vertreter*innen der Sicherheitsbehörden leugnen dies gegenüber der Öffentlichkeit – entweder, weil sie es nicht besser wissen, oder, weil sie ihren Anteil an der Etablierung des Treffens verschweigen wollen. Noch immer stellt der gemeinsame historische Feind – Jugoslawien und die Partisan*innen – eine verbindende Klammer für die lokalen Sicherheitsbehörden und kroatische Nationalist*innen dar. Der „Mythos Bleiburg“ wird in Kärnten nicht hinterfragt, weil das Bild von Tito, Weltkrieg und Jugoslawien ident mit den Bleiburg-Pilgern ist.

    Unter diesen verständnisvoll-ignoranten Augen der kärntner Sicherheitsbehörden wurde Bleiburg/Pliberk zum Tummelplatz und Bezugspunkt für den internationalen, kroatischen Terrorismus und schlussendlich zum größten faschistischen Treffen Mitteleuropas. Nur in der Bewertung der örtlichen Beamt*innen - Bezirkshauptmann, Polizeidirektorin LVT-Leiter - bleibt alles eine harmlose Muttertagsfeier nach althergebrachten Ablauf.

    Detail-Liste von Anschlägen von Ustaša-Nachfolgeorganisationen (1959-1979):

    • Ende 1958 und erneut Ende 1959 wurden zugefeilte Eisenstifte in den Reifen von Fahrzeuge von Angehörige der jugoslawischen Botschaft in Wien gefunden. Die Ermittlungen der Behörden führen zu einer in Wien tätigen „Geheimorganisation“, die laut Polizei-Akt mit dem in Klagenfurt/Celovec tätigen Ustaša-Verein Velebit in Verbindung stand. Schlussendlich wurden die Taten einem Religionslehrer und einem Studenten zugeordnet.[28]
    • Am 29. November 1962 wurde ein Bombenanschlag auf die jugoslawische Vertretung in der Bundeshauptstadt Bonn verübt. Daran beteiligt waren 26 Mitglieder verschiedener kroatischer Organisationen, darunter der HKB (Hrvatsko križarsko bratstvo, Kroatische Kreuzer-Bruderschaft) [29] und der TUP (Tajni Ustaški Pokret).[30] Die Attentäter drangen ins Gebäude ein, begannen Einrichtung und Dokumente zu zerstören, verprügelten Angestellte und Anwesende. Bevor sie mehrere Kilo Sprengstoff platzierten und detonieren ließen, was gravierende Schäden am Gebäude hinterließ, erschossen sie noch den Hausmeister der Botschaft und ehemaligen Partisan, Momčilo Popović.[31] Der Tag des Anschlags war dabei nicht zufällig: Am 29. November 1943 wurden vom Antifaschistischen Rat der Nationalen Befreiung Jugoslawiens (AVNOJ) die Befreiung Jugoslawiens und damit der Kampf gegen den NDH-Staat beschlossen, es war damit auch der Jugoslawische Republik-Feiertag.
    • Neun HRB-Kämpfer aus Australien reisten Mitte 1963 in die BRD, übernahmen Waffen und drangen auf das Gebiet Jugoslawiens ein. Die Kampfgruppe wurde im Juni 1963 aufgerieben.[32]
    • Anschlag auf den jugoslawischen Konsul in Baden-Würtemberg (Meersburg) durch ein HRB-Mitglied, der Konsul überlebte verletzt.[33]
    • Am 30. August 1966 wurde der jugoslawische Konsul in Stuttgart, Sava Milovanović, von einem HRB-Mitglied ermordet.[34]
    • Bombenanschlag auf das jugoslawische Konsulat in Syndey, Australien Ende 1966 und am 9. Juni 1969.[35] Am 29. November 1969 Anschlag auf die Jugoslawische Botschaft in Canberra und im Oktober 1970 auf das Konsulat in Melbourne, jeweils vermutlich vom HRB.[36]
    • 1967 drangen erneut drei HRB-Mitglieder nach Jugoslawien ein mit dem Ziel bewaffnete Anschläge auszuführen, wurden aber festgenommen.[37]
    • Ein Zeuge im Verfahren gegen den Attentäter der HRB auf Milovanović/1966 wurde am 13. September 1967 in Stuttgart erschossen.[38]
    • Bombenanschlag auf das jugoslawische Konsulat in Graz am 24. März 1968. Die Bombe explodierte auf einem Gelände hinter dem Konsulatsgebäude, der Zutritt war vermutlich über eine Baustelle möglich. Die Bombe verletzte niemanden, der Sachschaden durch die Druckwelle war aber durchaus substantiell. Jugoslawien protestiert, der Presse werden „jugoslawische Extremisten“ als vermutliche Täter genannt.[39]
    • Bombenanschlag auf das jugoslawische Konsulat in Klagenfurt/Celovec am 13. Mai 1968, wobei die Bombe aber nicht zündet. Das BMI erklärt der Presse, dass es sich um die selben Täter wie in Graz handelte.[40]
    • Im Juni 1968 wurde ein Mordanschlag auf einen jugoslawischen Militärattache in West-Berlin versucht, das Opfer wurde verwundet. Erneut Mordanschlag am 30. Juni 1969, der Militärattache überlebte schwer verwundet.[41]
    • Reihe von Bombenanschläge in Belgrad (Hauptbahnhof Mai 1968, 6 Verletzte; Kino, Juli 1968, 1 Toter, 77 Verletzte; Hauptbahnhof September 1968, 13 Verletzte).[42]
    • Auf die Residenz des jugoslawischen Botschafters in Belgien wurde ein Bombenanschlag verübt, am 1. August dann ein Brandbombenanschlag auf das Botschaftsgebäude.[43]
    • Am 10. Februar 1971 drangen zwei kroatische Nationalisten ins jugoslawische Konsolut in Göteburg (Schweden) ein und nahmen die Angestellten als Geisel. Sie forderten die Freilassung eines in Jugoslawien Inhaftierten und seine Überstellung nach Spanien. Die beiden Nationalisten gaben sich als Angehörige der "Schwarzen Legion" (Crna Legija) aus, ein Bezug auf eine historische Sondereinheit der Ustaša.[44]
    • Am 7. April 1971 wurde der jugoslawische Botschafter in Schweden, Vladimir Rolović, im Botschaftsgebäude von kroatischen Nationalisten überfallen und tödlich verwundet, er starb Tage später im Krankenhaus.[45] Die Täter wurden der HNO bzw. der HRB zugerechnet.[46]
    • Anfang 1971 erhielten die Sicherheitsbehörden den Hinweis, dass auf die jugoslawische Konsularagentur in Linz ein Anschlag geplant sei. Die Sicherheitsbehörden erhöhten den Schutz der jugoslawischen Einrichtungen und nahmen sich auch vor die Ustaša-Feier in Bleiburg/Pliberk im Mai 1971 auf entsprechende Hinweise zu beobachten. Im Zuge der Ermittlungen wurden verschiedene Personen aus dem Umfeld der HNO, HOP bzw. SOHDE unter dem Vorwurf der Geheimbündelei und der Verabredung zu einem Sprengstoffverbrechen verhört, alle bestritten jegliche Involvierung und distanzierten sich auch am Mord an Rolović. Es fanden auch einige Hausdurchsuchungungen statt wobei weder Waffen noch Sprengstoff gefunden wurde.[47]
    • Bombenanschlag auf den Flug JAT-367 von Stockholm nach Belgrad der Fluglinien JAT (Jugoslovenski Aerotransport) am 26. Jänner 1972 - das Flugzeug stürtzte über der Tschechoslowakei ab, 26 Personen starben. „Kroatische Emigranten“ bekannten sich zum Anschlag, sie hatten an Bord einen jugoslawischen Diplomaten vermutet, lagen aber falsch.[48]
    • Am gleichen Tag, 26. Jänner 1972, explodierte eine Bombe im Zug von Wien nach Zagreb, 6 Personen wurden verletzt und die Tat Exilkroaten zugeschrieben.[49]
    • Im Juni 1972 drang eine Kampfgruppe der HRB von Österreich aus in Jugoslawien ein um einen Aufstand anzuzetteln. Sie wurden dabei von Mitgliedern des Ustaša-Vereins „Bleiburger Ehrenzug“ unterstützt. Die Gruppe wurde bald aufgerieben, dabei starben 13 Angehörige der jugoslawischen Sicherheitskräfte.[50]
    • Am 1. August 1972 scheiterten drei HRB-Sympatisanten in Ravensburg dabei einen deutschen Richter zu entführen, der zuvor fünf HRB-Mitglieder verurteilt hatte.[51]
    • Am 15. September 1972 entführten drei Mitglieder der HNO in Schweden ein Flugzeug (Flug SAS-130) mit dem Ziel damit in Schweden verurteilte Kameraden freizupressen. Der Flug wurde nach Spanien umgelenkt, wo die Geiseln befreit und die HNO-Mitglieder festgenommen wurden, dann aber nach Paraguay überstellt und freigelassen wurden.[52]
    • Bombenanschlag auf jugolawisches Tourismusbüro in Sydney am 17. September 1972. Ein HNO-Mitglied wurde später deswegen verurteilt. Im Dezember 1972 starb ein Urlauber aus den USA vor der serbisch-orthodoxen Kirche in Brisbane bei einem Bombenanschlag.[53]
    • Im Frühjahr 1973 wurde von der australischen Polizei eine Gruppe von über 100 Paramilitärs in Australien entdeckt und aufgelöst. Ihr Ziel war die Einreise über Spanien nach Jugoslawien um dort den Umsturz zu erzwingen. In die Aktion waren Funktionäre sowohl von HRB als auch HNO involviert.[54]
    • August 1974: Bombenanschlag auf den Belgrader Hauptbahnhof (1 Toter, 7 Verletzte); Oktober 1974: zwei HNV-Mitglieder und ein Polizist starben während einem Feuergefecht in der jugoslawischen Stadt Velebit. Ende 1974: Sechzehn Mitglieder einer HRB-Gruppe in Zadar wurden festgenommen.[55]
    • In Zagreb explodierte eine Briefbombe, sie war an einen jugoslawischen Diplomaten addressiert, ein HNV-Mitglied wurde dafür später verurteilt.[56]
    • Der jugoslawische Konsul in Lyon, Frankreich wurde im März 1975 angeschossen und schwer verwundet.[57]
    • Versuchter Mordanschlag auf einen jugoslawischen Diplomaten in Köln im November 1975 durch ein HNO-Mitglied.[58]
    • Am 19. Dezember 1975 explodierte ein Sprengsatz in der Nähe des Büros der jugoslawischen Fluggesellschaft JAT in Düsseldorf.[59]
    • Tage später, am 24. Dezember 1975, gab es einen Sprengstoffanschlag auf das JAT-Büro in Stuttgart.[60]
    • Ein deutscher HNO-Funktionär übergab einem Kameraden Sprengstoff, der daraus drei Sprengfallen herstellte. Ziel war das Jugoslawische Konsulat in München, er wurde aber davor festgenommen (Dezember 1975) und verurteilt.[61]
    • Vor dem jugoslawischen Konsulat in Stuttgart explodierte am 1. Jänner 1976 eine Bombe.[62]
    • In die Räumlichkeiten des jugoslawischen Konsulats in Dortmund wurde am 12. Jänner 1976 eine Bombe geworfen, niemand wurde dabei verletzt.[63]
    • Am 7. Februar 1976 wurde der jugoslawische Konsul Edvin Zdovc in Frankfurt ermordet.[64]
    • Am 15. Mai 1976 detonierte eine Bombe vor dem Jugoslawischen Kulturinstitut in Köln.[65]
    • Am 7. Juni 1976 wurde der Botschafter von Uruguay, Carlos Abdala erschossen. Eigentlich sollte der jugoslawischen Botschafter in Paraguay ermordet werden, der Attentäter verwechselte die beiden aber.[66] Der Täter wird mal der HNO, mal der HRB zugerechnet.[67]
    • Zwei HNO-Mitglieder scheiterten am 28. Juni 1976 beim Versuch den jugoslawischen Konsul Vladimir Topic in Düsseldorf zu entführen. Beide wurden gefasst und verurteilt.[68]
    • Am 10. September 1976 entführten eine handvoll Terrorist*innen den Inlandsflug TWA 355 von New York nach Chicago. Die fünf Nationalist*innen zwangen das Flugzeug auf einen anderen Kurs und forderten den Abdruck von Propaganda-Artikeln in großen US-Zeitungen. Sie drohten sowohl mit der Sprengung des Flugzeugs als auch mit der Detonation eines Sprengsatzes in einem New Yorker Bahnhof. Bei der Entschärfung der Bombe im Bahnhof starb ein Polizist. Nach der Landung in Paris ergaben sich die Entführer*innen und wurden in den USA zu Haftstrafen verurteilt.[69] Sie gehörten keiner Gruppe an sondern nannten sich nur „Fighters for Free Croatia“, Verbindung zur HNO (zumindest von Zvonko Bušić) werden aber vermutet.
    • Am 3. Dezember 1976 explodierte eine Bombe vor einem Büro der jugoslawischen Fluggesellschaft JAT in Melbourne.[70]
    • Bombenanschläge auf internationale Züge (16. Juni 1977, Ljubljana, 1 Toter, 8 Verletzte; 4. Dezember 1977, Zug von Hamburg nach Belgrad, keine Verletzten) und das jugoslawische Konsulat in Lyon (28. November 1977).[71]
    • Am 17. August 1978 drangen HRB-Mitglieder ins deutsche Generalkonsulat in Chicago ein, nahmen acht Geisel und forderten die Freilassung eines in Deutschland einsitzenden HRB-Terroristen.[72]

    Die Liste ließe sich auch für das Jahr 1979 und danach fortsetzen.

    Übersicht Organisationen:

    Im Folgenden die Organisationen der Reihe nach.

    • Hrvatski oslobodilački pokret, Kroatische Befreiungsbewegung, HOP: Wichtigste Ustaša-Nachfolgeorganisation, gegründet 1956 (bzw. 1957) durch den Ustaša-Führer und Machthaber im faschistischen NDH-Staat Ante Pavelić. HOP agierte vom Exil aus (Argentinien, Spanien), vernetzte die Exil-Organisationen in den verschiedenen Ländern und schwor sie auf das gemeinsame Ziel ein: Die Wiedererrichtung des „unabhängigen Staates Kroatien“. Auch der Bleiburger Ehrenzug (PBV, Počasni Bleiburški vod) und der Verein Velebit waren Teil der HOP. Etliche Anschläge in verschiedenen Ländern sind direkt oder indirekt mit der HOP verbunden, so überließ 1975 der HOP-Generalsekretär einem Mitglied Sprengstoff für drei Sprengfallen.
    • Počasni Bleiburški vod, Bleiburger Ehrenzug. PBV: In Österreich gegründeter Verein ehemaliger Ustaša-Soldaten. Ob der klar militärischen Bezugnahmen („Zug“, kleinste militärische Gliederung der Ustaša-Armee) und Bezugnahmen auf den NDH-Staat und seine Armee stand der Verein und seine Funktionäre durchgehend unter staatspolizeilicher Beobachtung. Der Ehrenzug lud einerseits zu „Unabhängigkeitsfeiern“ jeweils am 10. April (Gründung des faschistischen NDH-Staats am 10. April 1941), vor allem richtete de Verein seit den 1950ern die Gedenkfeiern zu Allerseelen beim Soldatengrab in Unterloibach/Spodnje Libuče aus, später kam dann auch die Ustaša-Feier am sog. „Loibacher Feld“ in Bleiburg/Pliberk Mitte Mai hinzu. Der PBV ordnete sich dem HOP-Programm unter.
    • Hrvatsko društvo Velebit, Kroatische Vereinigung Velebit: In Österreich gegründeter Verein ehemaliger Ustaša-Soldaten und -Funktionäre. Ursprüngliche Gründung als „Kroatische Vereinigung Kardinal Stepinac“ wurde behördlich wegen dem Bezug zum NDH-Staat verboten. Velebit besaß Zweigvereine in Wien, Linz und Salzburg, erst am 22. Februar 1959 wurde auch in Klagenfurt/Celovec ein Zweigverein gegründet. Der PBV ordnete sich dem HOP-Programm unter. Ausführlich zur Entstehung siehe: Der Velebit-Komplex.
    • Hrvatski oslobodilački pokret – Reorganizacija, Ausschuss zur Reorganisation der HOP, HOP-R: Abspaltung bzw. Splittergruppe der HOP, keine besondere Bedeutung.
    • Hrvatsko križarsko bratstvo, Kroatische Kreuzer-Bruderschaft, HKB: Die Organisation war in Deutschland als Verein gemeldet (Bensberg bei Köln, NRW). Der Verein existierte von Anfang 1959 an und hatte mehrere hundert Mitglieder. Nach einem Anschlag 1962 auf eine jugoslawische Auslandsvertretung in Bonn wurde der Verein überprüft und 1963 aufgelöst und verboten. Offiziel gab der Verein vor als „katholische Flüchtlingsorganisation den kroatischen Flüchtlingen in der Bundesrepublik behilflich zu sein, was die wirtschaftlichen und kulturellen Probleme und ihre Existenz in diesem Lande betrifft.“ Tatsächlich, so der deutsche Verfassungsschutz, war „die Kreuzer-Bruderschaft die radikalste rechtsextremistische Emigrantenorganisation im Bundesgebiet.“[73]
    • Hrvatsko revolucionarno bratstvo, Kroatische Revolutionäre Bruderschaft, HRB: Die Organisation wurde 1961 in Sydney mit dem zentralen Ziel der Wieder-Errichtung des NDH-Staates gegründet.[74] Die HRB agierte weltweit und unterhielt auch in Mitteleuropa Abteilungen. Der Zweigverein in Deutschland wurde am 24. Juni 1968 aufgelöst und verboten.[75] Die Organisation bildete ihre Mitglieder militärisch aus und bereitete sie für Anschläge vor. Dazu gehörten Anschläge in Australien und Deutschland und die Entführung von Personen in Deutschland und Schweden. Zu den Hauptaktionen der Organisation gehörte, in den Jahren 1963 (Operation Kangaroo) und 1972 (Operation Feniks) paramilitärische bzw. terroristische Gruppen von Österreich aus nach Jugoslawien einzuschleusen und dort Angriffe auszuführen. Die Gruppe unterhielt dazu auch Trainingscamps, sowohl in Australien als auch in Österreich, in dem die Vorbereitung stattfand. Die Ausrüstung wurde von Deutschland nach Österreich geschmuggelt, der Übertritt von Österreich nach Jugoslawien fand in der südlichen Steiermark statt. Ein Mitglied der Gruppe verfasste ein Manifest unter dem Titel „Osvetnici Bleiburga“ („Die Rächer von Bleiburg“). Der ehemalige Generalsekretär des Vereins „Bleiburger Ehrenzugs“, Bože Vukušić, betätigt sich wiederum als Geschichtsschreiber der Gruppe und brachte 2010 ein Buch über die Gruppe heraus, dass er auch alljährlich während der Gedenkfeier in Bleiburg auf dem PBV-Stand vertreibt.[76]
    • Hrvatsko narodno vijeće, Kroatischer Nationalrat, HNV: Das erklärte Ziel des im Februar 1974 gegründeten Verbands war die „Wiederherstellung des „unabhängigen Staates“ in seinen ethnischen Grenzen“. Die Wortwahl lässt keinen Zweifel daran, dass damit der faschistischen „Unabhängigen Staats Kroatien“ (NDH) der Ustaša von 1941-1945 gemeint ist. Der Verband hatte rund 30 Mitgliedsvereine, alleine sieben aus der damaligen BRD. International gehörten dem Verband etliche der hier beschriebenen Ustaša-Nachfolgeorganisationen als Mitglieder an, darunter "beide" HNO und HOP. Der HNV trat alle zwei Jahre im sog. „Sabor“ zusammen, war aber alles andere als ein harmloses Kaffeekränzchen: Der HNV war in die Beschaffung von Waffen und Vermittlung von Söldnern involviert, sowohl vor als auch während dem Kroatien/Bosnienkrieg. Der HNV unterhielt ein eigenes Spendenkonto um „Aktivisten“, die wegen „revolutionärer Aktivitäten“ angeklagt wurden rechtlich zu unterstützen, sowie einen Geheimtopf um „revolutionäre und illegale Aktivitäten“ zu unterstützen.[77] Auch für die 1976 verhafteten Entführer*innen des TWA-Fluges in NY sammelte die HNV Spenden.[78] Für Deutschland sind einerseits Aufrufe für Spenden zur Waffenbeschaffung dokumentiert, auch die entsprechenden Hausdurchsuchungen führten zu zahlreichen Funden im Umfeld der HNV (vor allem in Baden-Württemberg). Bei der Propaganda für den bewaffneten Kampf in Kroatien, das es zu befreien galt, wurden nicht nur in der exilkroatischen Community geworben, sondern auch ganz offensiv im Kreis des organisierten deutschen Neonazismus. Der Aufruf des deutsch-kanadischen Rechtsextremisten und Holocaustleugner Ernst Zündel von Februar 1992 sich beim Stuttgarter Verbindungsbüro für den Kampf in Kroatien zu melden wurde gehört und in die Tat umgesetzt.[79]
    • Hrvatsko revolucionarno vijeće, Kroatischer Revolutionsrat, HRV: Wurde im Februar 1970 in Lund (Schweden) gegründet, Mitgliederwerbung und Aktivitäten aber auch in BRD, etc.[80] Hauptziel ebenso Bekämpfung des existierenden jugoslawischen Staates und Gründung eines „unabhängigen kroatischen Staates“. Das soll unter anderem durch Streiks und Aufruhr innerhalb Jugoslawiens geschehen wofür Waffen entweder im Land selbst gesammelt oder hineingeschmuggelt werden sollen.[81]
    • Hrvatski demokratski odbor, Kroatischer Demokratischer Ausschuss, HDO: rechtsextreme, terroristische Vereinigung. Mit 7. September 1967 in Deutschland verboten, nachdem man zufällig bei einer Verkehrskontrolle ein Auto mit zwei HDO-Mitgliedern und einer großen Menge Dynamit angehalten hatte.[82]
    • Hrvatski narodni Otpor, Kroatischer Nationaler/Volks Widerstand, HNO (teils auch: HNOtpor Otpor, HNO-L): international agierende, paramilitärische, rechtsextremistische Organiation, gegründet 1955 in Spanien vom ehemaligen Ustaša-General Vjekoslav „Maks“ Luburić (daher HNO-L), Zweigvereine in Spanien, Australien, Deutschland/BRD, Argentinien, Schweden, Frankreich, Paraquay und Kanada. Zahlreiche Anschläge, Mordanschläge, zumindest eine Flugzeugentführung, usw.[83] Teilorganisation (bzw. Zeitschrift) Drina; Beide seit 1978 in Deutschland als terroristische Vereinigung verboten.[84]
    • Hrvatski narodni odbor (u Europa), Kroatisches Nationalkomitee (in Europa), HNO (teils auch: HNO-J): 1950 vom Ustaša-Mitbegründer Branimir (Branko) Jelić (daher HNO-J) gegründete Ustaša-Nachfolgeorganisation, parallel (teilweise in Konkurrenz) zu HOP. Rechtsextrem und Ustaša-verherrlichend, aber gemäßigter und nicht offen-terroristisch. Wichtig für Finanzierung der Exil-Organisationen, Kontakte zur deutschen rechtsextremen Szene, gleichzeitig öffentliche Förderung als „Vertriebene und Flüchtlinge“.[85] Jelić bzw. HNO-Funktionär*innen nahmen mehrmals an der Ustaša-Feier in Bleiburg/Pliberk teil.
    • Ujedinjeni Hrvati Njemačke, Bund der vereinigten Kroaten Deutschlands, UHNj: paramilitärischer, rechtsextremistischer Ableger der HOP, organisiert auch in HNV, Auftreten als unpolitischer Kultur- bzw. Flüchtlingsverein, aktiv vor allem in Deutschland (dort eingetragener Verein), aber auch Zweigvereine in Frankreich, Australien und Kanada.[86]
    • Središnji odbor hrvatskih društava u Europi, Zentralkomitee der kroatischen Vereinigungen in Europa, SOHDE: Dachverband, unter HOP-Kontrolle, Auftreten als unpolitischer Kultur- bzw. Flüchtlingsverein, oftmalige Abspaltungen, Tätigkeit vor allem in der BRD, Teilnahme von Funktionär*innen bzw. Mitgliedern an der Feier in Bleiburg/Pliberk inkl. Kranzniederlegung.[87]
    • Tajni Ustaški Pokret, Geheime Ustaša Bewegung, TUP: 1960 gegründet vom Franziskaner Rafael Medić[88] mit dem Ziel, die politische Führung in Yugoslawien zu stürzen. Basis war Dortmund, wobei Medić auch seine Kirche und Sportstädten für seine terroristischen Aktivitäten nutzte. Die Gruppe war am 29. November 1962 beim Angriff auf die jugoslawische Vertretung in Bonn beteiligt.[89]

    Quellen

    [1] Vgl. Mate Nikola Tokić: Avengers of Bleiburg: Émigré Politics, Discourses of Victimhood and Radical Separatism during the Cold War. In: Croatian Political Science Review, 02/2018, S. 71-88, hier S. 76.

    [2] Vgl. Alexander Clarkson: Fragmented Fatherland. Immigration and Cold War Conflict in the Federal Republic of Germany, 1945-1980, S. 60.

    [3] ÖStA/AdR/BMI, GZ 43.361-2B/59: Versammlung kroatischer Emigranten am 22.2.1959 in Klagenfurt.

    [4] Neben der Hrvatski revolucionarni oslobodilački pokret – Reorganizacija (HOP-R) und der Hrvatsko križarsko bratstvo (HKB), siehe Glossar, waren das: Tajne revolucionarne ustaške postrojbe (TRUP), Hrvatska narodna fronta (HNF), Hrvatski revolucionarni oslobodilački pokret (HROP).

    [5] ÖStA/AdR/BMI, GZ 43.267: Gedenkfeier in Loibach/Ktn. am 1.11.1969.

    [6] ÖStA/AdR/BMI, GZ 40.659: Gedenkfeier in Loibach/Ktn. am 1.11.1970.

    [7] ÖStA/AdR/BMI, GZ 25.736: Gedenkfeier aus Anlaß der 25. Wiederkehr der Bluttat am Bleiburger Feld am 10.5.1970 in Loibach/Ktn.

    [8] Vgl. Verbot über Bekanntmachung des Innenministers für NRW vom 08.02.1968, Kroatischer Demokratischer Ausschuss (HDO), Online unter: https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes_text?anw_nr=1&gld_nr=2&ugl_nr=2180&bes_id=545&val=545&ver=7&sg=&aufgehoben=N&menu=1

    [9] Vgl. Verbot über Bekanntmachung des Innenministers für NRW vom 16.6.1970, Kroatische Revolutionäre Bruderschaft (HRB). Online unter: https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes_text?anw_nr=1&gld_nr=2&ugl_nr=2180&bes_id=557&val=557&ver=7&sg=&aufgehoben=N&menu=1#NORMFUSS

    [10] Vgl. Verbot über Bekanntmachung des Innenministers für NRW vom 14.08.1978, Kroatischer Verein Drina e. V. Und Kroatischer Nationaler Widerstand (Hrvatski Narodni Otpor – HNO). Online unter: https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes_text?anw_nr=1&gld_nr=2&ugl_nr=2180&bes_id=573&val=573&ver=7&sg=0&aufgehoben=N&menu=0

    [11] ÖStA/AdR/BMI, GZ 37.185-2B/63: Erhebungsbericht zu dem Aide Memoire der jugoslawischen Botschaft.

    [12] Vgl. Alexander Clarkson: Fragmented Fatherland. Immigration and Cold War Conflict in the Federal Republic of Germany, 1945-1980, S. 60.

    [13] Vgl. ebd., S. 60.

    [14] Etwa 1970, vgl. ÖStA/AdR/BMI, GZ 29.523: Gedenkfeier in Loibach am 10.5.1970.

    [15] ÖStA/AdR/BMI, GZ 37.185-2B/63: Erhebungsbericht zu dem Aide Memoire der jugoslawischen Botschaft.

    [16] ÖStA/AdR/BMI, GZ 42.809-2B/63, Jugoslawische Emigration in Österreich, Tätigkeit.

    [17] ÖStA/AdR/BMI, GZ 29.523: Gedenkfeier in Loibach am 10.5.1970.

    [18] Vgl. ÖStA/AdR/BMI, GZ 29.523: Gedenkfeier in Loibach am 10.5.1970.

    [19] ÖStA/AdR/BMI, GZ 16.200/46-II/7/76: Muttertagsfeier am 9.5.1976 in Loibach/Ktn.

    [20] Ebd.

    [21] Vgl. ÖStA/AdR/BMI, GZ 16.200/3-17/72: Angebliche Einschleudung von 25 kroatischen Extremisten von Kanada nach Europa.

    [22] Vgl. ÖStA/AdR/BMI, GZ 16.200/4a-17/72: Geplant gewesene Gedenkfeier der Kroatischen Emigration am 9.4.1972 in Loibach.

    [23] Vgl. ÖStA/AdR/BMI, GZ 16.200/5-17/72: Kranzniederlegung am 14.5.1972 auf dem Friedhof in Loibach/Ktn.

    [24] Vgl. Mate Nikola Tokić: Avengers of Bleiburg: Émigré Politics, Discourses of Victimhood and Radical Separatism during the Cold War. In: Croatian Political Science Review, 02/2018, S. 71-88, hier S. 71-72. Stefan Dietrich: Der Bleiburger Opfermythos, in: Zeitgeschichte, 03/2008, S. 304. CIA: Yugoslav emigre extremists, Memorandum vom 29. Mai. 1980, S. 25.

    [25] Vgl. Pino Adriano/Giorgio Cingolani: Nationalism and Terror, Ante Pavelić and Ustasha Terrorism from Fascism to the Cold War. Budapest, 2018, S. 434.

    [26] Vgl. ÖStA/AdR/BMI, GZ 29843-17/69: Muttertagsfeier in Loibach/Ktn. am 11.5.1969.

    [27] Vgl. Adriano/Cingolani: Nationalism and Terror, S. 295.

    [28] Vgl. ÖStA/AdR/BMI, GZ 20.251-2B/60: Verein „Kroatische Vereinigung Velebit“; Angebliche terroristische Tätigkeit.

    [29] Vgl. de.wikipedia.org/wiki/Botschaft_von_Jugoslawien_(Bonn)

    [30] Vgl. Adriano/Cingolani: Nationalism and Terror, S. 420-421.

    [31] Vgl. Alexander Clarkson: Fragmented Fatherland. Immigration and Cold War Conflict in the Federal Republic of Germany, 1945-1980, S. 66-68. Sowie: http://www.lotta-magazin.de/ausgabe/76/gr-uns-den-ante-paveli

    [32] Vgl. CIA: Yugoslav emigre extremists, Memorandum vom 29. Mai. 1980, S. 22. Adriano/Cingolani: Nationalism and Terror, S. 421.

    [33] Vgl. CIA: Yugoslav emigre extremists, Memorandum vom 29. Mai. 1980, S. 22.

    [34] Vgl. Jörg Kronauer: „Grüß uns den Ante Pavelić!“. Nationalismus und „Ustaša“-Verherrlichung in Kroatien. In: LOTTA, Antifaschistische Zeitung aus NRW, Rheinland-Pfalz und Hessen, Nr. 76. Online: www.lotta-magazin.de/ausgabe/76/gr-uns-den-ante-paveli; Siehe auch: de.wikipedia.org/wiki/Hrvatsko_revolucionarno_bratstvo

    [35] Vgl. CIA: Yugoslav emigre extremists, Memorandum vom 29. Mai. 1980, S. 22, 23.

    [36] Vgl. ebd. S. 24.

    [37] Vgl. ebd. S. 22

    [38] Vgl. ebd.

    [39] Vgl. ebd. S. 23; APA-Meldung 24.3.1968 und 25.3.1968.

    [40] Vgl. CIA: Yugoslav emigre extremists, Memorandum vom 29. Mai. 1980, S. 23; APA-Meldung 25.3.1968.

    [41] Vgl. CIA: Yugoslav emigre extremists, Memorandum vom 29. Mai. 1980, S. 23, 24.

    [42] Vgl. CIA: Yugoslav emigre extremists, Memorandum vom 29. Mai. 1980, S. 23

    [43] Vgl. ebd. S. 24.

    [44] Vgl. en.wikipedia.org/wiki/1971_Yugoslav_Embassy_shooting

    [45] Vgl. ebd.

    [46] Vgl. CIA, Yugoslav emigre extremists, memorandum vom 29. Mai. 1980, S. 10. Siehe auch: de.wikipedia.org/wiki/Hrvatsko_revolucionarno_bratstvo

    [47] Vgl. ÖStA/AdR/BMI, GZ 27.577-17/71 und GZ 27.836-17/71: Angeblich geplanter Anschlag auf die jug. Konsularagentur in Linz.

    [48] Tschechisches Nationalarchiv: Endbericht der Tschechoslowakischen Zivilflugbehörde, online unter: https://web.archive.org/web/20151123102117/http://www.nacr.cz/Z-files/znasichfondu_II_2.pdf; sowie CIA S. 24 und Adriano/Cingolani: Nationalism and Terror, S. 434 (wobei hier 27 Opfer genannt werden).

    [49] Vgl. CIA: Yugoslav emigre extremists, Memorandum vom 29. Mai. 1980, S. 25.

    [50] Vgl. ebd. S. 25. Siehe auch: Mate Nikola Tokić: Avengers of Bleiburg: Émigré Politics, Discourses of Victimhood and Radical Separatism during the Cold War. In: Croatian Political Science Review, 02/2018, S. 71-88, hier S. 71-72. Stefan Dietrich: Der Bleiburger Opfermythos, in: Zeitgeschichte, 03/2008, S. 304.

    [51] Vgl. de.wikipedia.org/wiki/Hrvatsko_revolucionarno_bratstvo

    [52] Vgl. en.wikipedia.org/wiki/Scandinavian_Airlines_System_Flight_130; CIA, Yugoslav emigre extremists, memorandum vom 29. Mai. 1980, S. 10, 25.

    [53] Vgl. ebd., S. 25.

    [54] Vgl. ebd., S. 26, 35-36.

    [55] Vgl. ebd., S. 26.

    [56] Vgl. ebd.

    [57] Vgl. ebd.

    [58] Vgl. ebd., S. 10, 27.

    [59] Vgl. Institut für Zeitgeschichte/Auswärtiges Amt: Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland 1976, München, 2007, S. 524, Anm. 4.

    [60] Vgl. ebd., S. 524, Anm. 4.

    [61] Vgl. CIA, Yugoslav emigre extremists, memorandum vom 29. Mai. 1980, S. 27.

    [62] Vgl. ebd.

    [63] Vgl. Institut für Zeitgeschichte/Auswärtiges Amt: Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland 1976, München, 2007, S. 524, Anm. 4.; CIA, Yugoslav emigre extremists, memorandum vom 29. Mai. 1980, S. 28.

    [64] Vgl. Institut für Zeitgeschichte/Auswärtiges Amt: Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland 1976, München, 2007, S. 524, Anm. 4.

    [65] Vgl. CIA, Yugoslav emigre extremists, memorandum vom 29. Mai. 1980, S. 28.

    [66] Vgl. CIA, Yugoslav emigre extremists, memorandum vom 29. Mai. 1980, S. 10.; New York Times, 8.6.1976: Wrong Envoy Is Shot In Assassination Bid, online unter: https://www.nytimes.com/1976/06/08/archives/wrong-envoy-is-shot-in-assassination-bid.html; AP-Meldung vom 9.12.1992: Croat Who Killed Uruguayan Ambassador by Mistake 16 Years Age, Freed, online unter: https://apnews.com/article/fd8d888b4677ca5d9ffea0ebfea2bbf9;
    Teilweise wird auch der 6. Juni 1976 genannt.

    [67] Vgl. CIA, Yugoslav emigre extremists, memorandum vom 29. Mai. 1980, S. 10. https://de.wikipedia.org/wiki/Hrvatsko_revolucionarno_bratstvo

    [68] Vgl. CIA, Yugoslav emigre extremists, memorandum vom 29. Mai. 1980, S. 28.

    [69] Vgl. U.S. Court of Appeals for the Second Circuit: United States of America, Plaintiff-appellee, v. Zvonko Busic, Julienne Busic, Petar Matanic, Frane Pesut,defendants-appellants, 592 F.2d 13 (2d Cir. 1978), online unter: https://law.justia.com/cases/federal/appellate-courts/F2/592/13/258617/ Sowie https://en.wikipedia.org/wiki/TWA_Flight_355

    [70] Vgl. CIA, Yugoslav emigre extremists, memorandum vom 29. Mai. 1980, S. 28.

    [71] Vgl. ebd. S. 28-29.

    [72] Vgl. Der Spiegel, 34/1978: Terrorismus: Die Atempause geht zu Ende, online unter: https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-40616064.html; siehe auch: https://chroniknet.de/extra/was-war-am/?ereignisdatum=17.8.1978; https://de.wikipedia.org/wiki/Hrvatsko_revolucionarno_bratstvo

    [73] Vgl. Bulletin des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung (BRD), 1.Hj./1963, Nr. 46, S. 417.

    [74] Vgl. Mate Nikola Tokić: Avengers of Bleiburg: Émigré Politics, Discourses of Victimhood and Radical Separatism during the Cold War. In: Croatian Political Science Review, 02/2018, S. 71-88, hier S. 72.

    [75] Verbot über Bekanntmachung des Innenministers für NRW vom 16.6.1970, Kroatische Revolutionäre Bruderschaft (HRB). Online unter: https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes_text?anw_nr=1&gld_nr=2&ugl_nr=2180&bes_id=557&val=557&ver=7&sg=&aufgehoben=N&menu=1#NORMFUSS

    [76] Vgl. Mate Nikola Tokić: Avengers of Bleiburg: Émigré Politics, Discourses of Victimhood and Radical Separatism during the Cold War. In: Croatian Political Science Review, 02/2018, S. 71-88, hier S. 71-74. Siehe auch: de.wikipedia.org/wiki/Hrvatsko_revolucionarno_bratstvo

    [77] CIA, Yugoslav emigre extremists, memorandum vom 29. Mai. 1980, S. 6

    [78] Ebd., S. 6

    [79] Vgl. Ulrike R. Kreutzer: Za dom spremni: Für die Heimat bereit. In: Der Rechte Rand, 09-10/1992, S. 16.

    [80] CIA, Yugoslav emigre extremists, memorandum vom 29. Mai. 1980, S. 7

    [81] Ebd., S. 8.

    [82] Verbot über Bekanntmachung des Innenministers für NRW vom 08.02.1968, Kroatischer Demokratischer Ausschuss (HDO), Online unter: https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes_text?anw_nr=1&gld_nr=2&ugl_nr=2180&bes_id=545&val=545&ver=7&sg=&aufgehoben=N&menu=1; Alexander Clarkson: Fragmented Fatherland. Immigration and Cold War Conflict in the Federal Republic of Germany, 1945-1980, S. 73, 85.

    [83] Vgl. CIA, Yugoslav emigre extremists, memorandum vom 29. Mai. 1980, S. 10-11

    [84] Vgl. Verbot über Bekanntmachung des Innenministers für NRW vom 14.08.1978, Kroatischer Verein Drina e. V. Und Kroatischer Nationaler Widerstand (Hrvatski Narodni Otpor – HNO). Online unter: https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes_text?anw_nr=1&gld_nr=2&ugl_nr=2180&bes_id=573&val=573&ver=7&sg=0&aufgehoben=N&menu=0

    [85] Vgl. Alexander Clarkson: Fragmented Fatherland. Immigration and Cold War Conflict in the Federal Republic of Germany, 1945-1980, S. 60.

    [86] Vgl. CIA, Yugoslav emigre extremists, memorandum vom 29. Mai. 1980, S. 14; Alexander Clarkson: Fragmented Fatherland. Immigration and Cold War Conflict in the Federal Republic of Germany, 1945-1980, S. 60.

    [87] Vgl. ebd.

    [88] Medić war aber auch in der Hrvatsko križarsko bratstvo, HKB aktiv.

    [89] Vgl. Adriano/Cingolani: Nationalism and Terror, S. 420-421.

    [89]